Festliche Stunden im Konvent
Ob das Wetter wohl mitspielen würde? Nach tagelanger, wüstengleicher Hitze zogen am Mittwoch dunkelgraue Wolken gepaart mit kleinen Böen über der Seligenstädter Basilika auf als die Aufbauarbeiten für das Open-Air-Konzert schon in vollem Gange waren. Doch „Wind“ macht erfinderisch und so trotzten die Musiker des großen Blasorchesters und des Kammerorchesters der Stadtkapelle Seligenstadt bewaffnet mit Magneten und Wäscheklammern auch den widrigsten Einspielbedingungen.
Und Mut wird in Seligenstadt belohnt – so klarte kurz vor Beginn der Festlichen Stunden im Konvent der Himmel auf und zahlreiche Besucher strömten in den Kräutergarten der Seligenstädter Klosteranlage. Empfangen von verschiedenen Bläserensembles konnten die Besucher entweder gleich ein Plätzchen für die mitgebrachten Picknickdecke suchen oder sich erst einmal am Würstelstand stärken.
Welche Partymusik Einhard vor 1200 anlässlich der Feier der Schenkung der Stadt wohl aufgelegt hätte? Diese Frage beantwortete das große Blas- und das Kammerorchester den Zuschauern mittels des Gemeinschaftsprojekts „Schenkungsouvertüre“, der Uraufführung des neuen Werks von Thomas Gabriel.
Das Programm umfasste mit Bach, Händel und Vivaldi alle Großmeister des Barock und so entführte die Stadtkapelle Seligenstadt und das Rokkoko-Ballet des Heimatbundes die Zuschauer ins historische Seligenstadt begleitet durch szenische Meilensteine der Stadtgeschichte. Und der erste Regentropfen? Der fiel erst auf dem Heimweg!
Rokoko-Ballett und venezianische Masken
Zusammen mit dem Heimatbund als Veranstalter präsentierte die Stadtkapelle Seligenstadt mit ihren Orchestern und Ensembles am Mittwochabend die „Festlichen Stunden im Konvent“.
Seligenstadt (red) – Stimmungsvoll und beeindruckend: Zusammen mit dem Heimatbund als Veranstalter präsentierte die Stadtkapelle Seligenstadt mit ihren Orchestern und Ensembles am Mittwochabend die „Festlichen Stunden im Konvent“. Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch Blechbläser- und Saxophon-Ensemble an verschiedenen Stellen im Konventgarten begrüßte Heimatbund-Chef Richard Biegel vor der großen Bühne das Publikum. Thomas Gabriel überreichte die Partitur der von ihm komponierten „Schenkungsouvertüre“ (Schenkung Ober-Mulinheims von Ludwig dem Frommen an Einhard) an Bürgermeisterin Dagmar B. Nonn-Adams und Biegel. Kammerorchester und Großes Blasorchester präsentierten sodann Schenkungsouvertüre und die dreisätzige Suite „Emma“, die Gabriel 2003 für die vereinigten Orchester der Stadtkapelle komponiert hatte. Auch die Auftritte des Rokoko-Balletts des Heimatbunds stießen auf Begeisterung. Natürlich hatten sich die beiden Dirigenten Roman Zöller (Kammerorchester) und Christoph Aßmann (Großes Blasorchester) auch ein eigenes Programm zurechtgelegt, präsentierten Werke von Vivaldi, Bach, Händel, Gordon oder Jacob de Haan. Dietrich Gabler und Christian Pohl ließen in ihrer Lesung Einhard zu Wort kommen, die Showgruppe von Maria Hof faszinierte mit ihren venezianischen Masken.
Von Gabriel: Musikstück zu Ehren Einhards
Stimmungsvoll und beeindruckend: Zusammen mit dem Heimatbund präsentierte die Stadtkapelle Seligenstadt die „Festlichen Stunden im Konvent“.
Seligenstadt (beko/red) Die Stadtkapelle Seligenstadt hatte sich zur Aufgabe gemacht, das 1200jährige Jubiläum der Stadt Seligenstadt „honorig und würdevoll“ mitzugestalten. Die Musiker beauftragten Thomas Gabriel, ein Musikstück zu Ehren des Stadtgründers Einhard zu komponieren, um eine „musikalische Brücke“ im Jubiläumsjahr zu schlagen. Uraufgeführt wurde die „Schenkungsouvertüre“ (Schenkung Ober-Mulinheims von Ludwig dem Frommen an Einhard) bei der Veranstaltung „Festliche Stunden im Konvent“. Im Anschluss überreichte Thomas Gabriel die Partitur an Heimatbundchef Richard Biegel und Bürgermeisterin Dagmar B. Nonn-Adams.